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Ein geheimer Nager an deinem Selbstbewusstsein

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“Ich kriege das schon irgendwie auf die Reihe. Es ist noch immer eine Lösung gekommen.” Dies könnte die Aussage eines Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein sein. Die Gedanken sind positiv ausgerichtet. In der Aussage schwingt ein gewisses Urvertrauen und unter Umständen sogar ein Gottvertrauen mit. Vielleicht könnte dieser Mensch noch hinzufügen: “Gott ist schließlich auf meiner Seite und wird mir helfen.”

Werbung.Bild: © M.studio – Fotolia.com

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Stellt sich bei diesen gedanklichen Vorausetzungen jetzt automatisch ein positives Selbstwertgefühl ein? – In den christlichen Gemeinden, die ich in den letzten Jahren in Deutschland erlebt habe, war dies bei Menschen oft anders. Immer wieder habe ich erlebt, dass die scheinbar richtigen Glaubensaussagen seltsam hohl waren und über Jahre hinweg nicht zu stabilen Persönlichkeiten führten. Wie kann es passieren, dass das richtige Bekenntnis nicht zum richtigen Ergebnis führt? – Ein wichtiger Grund dafür ist:

Wir können nicht nur etwas dafür tun, dass sich unserer Selbstwertgefühl aufbaut, sondern wir können gewonnenes Selbtwertgefühl auch wieder zerstören. Oft können wir nicht schnell genug bauen, wie es dann wieder einstürzt.

Schuld daran ist ein Nager, der unsere Fundamente zerstören will. In den beiden vorhergehenden Artikeln zum Thema “Selbstwertgefühl” haben wir festgestellt, das eine wichtige Säule unseres Selbstwertgefühls die Tatsache ist, dass wir uns als leistungsfähig und wirksam erleben. Wirksam erleben wir uns, wenn wir etwas tun. Ein gesundes Selbstwertgefühl und innerer Friede werden sich einstellen, wenn wir das Richtige tun. Wenn wir nichts oder das Falsche tun, dann nagt dies an den Säulen unseres Selbstwertgefühls und wird zur ständigen Selbstüberforderung führen.

Die Namen des Nagers sind Passivität und Faulheit. Passivität wird zu Überforderungsgefühlen und zu einer negativen Selbstwahrnehmung führen.Passivität darf nicht mit einem gnadevollen Erwarten der Güte Gottes verwechselt werden und Faulheit ist tätiger Unglaube, der keine Ergebnisse produzieren wird. Hier drei biblische Belege dafür:

  • Gierig ist die Seele des Faulen, doch ist nichts da; aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt.
    Sprüche 13,4
  • Im Winter pflügt der Faule nicht; sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da.
    Sprüche 20,4
  • Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, ist es ihm zu beschwerlich, sie an seinen Mund zurückzubringen.
    Sprüche 26,15

Doch bleiben wir einmal beim Beispiel oben. Wie könnte es dort weitergehen?

  1. Nach einem tollen Start schleichen sich doch wieder Gedanken ein, die sagen wollen: “Ach, jetzt wirst du wieder versagen.”
  2. Oder: Beim innerlichen Bekennen bleibt der oben beschriebene Mensch stabil. Aber es ändert sich an der Situation nichts. Dies führt dann letztlich doch wieder dazu, dass man sich als unwirksam erlebt.

Was kann dieser Mensch jetzt tun?Der Ausweg ist Fleiß, Gehorsam und tätiger Glaube.

Fast seltsam klingen die Worte aus Hebräer 4, 10-12. Wir sollen fleißig sein, um innere Ruhe zu bekommen. Jedoch  ist ein besonderer Fleiß gemeint. Gemeint ist ein Fleiß im Umgang mit dem Worte Gottes:

Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen. 11 Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle! 12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam

Durch den fleißigen Umgang mit dem Wort Gottes werden sich im Laufe der Zeit konkrete Handlungsanweisungen ergeben. Jetzt ist Aktion im Gehorsam gegen diese Anweisungen Gottes gefordert. Wenn Gott sagt, dass du zum Beispiel einen Hund kaufen sollst (so selbst erlebt), dann wird es dich nicht weiterbringen, wenn du stattdessen mit jemanden ein klärendes Gespräch suchst, das viel seelische Kraft kostet oder du passiv bleibst und erst einmal abwartest. Beides wird zur Überforderung führen.

Solche Gehorsamsschritte wirst du nur tun können, wenn dein Glauben durch das Wort Gottes lebendig geworden ist. Echter Glaube führt zu Taten und Aktionen. In Hebraer 11 werden Glaubenshelden beschrieben. Ihr Glaube führt jeweils zu einer bestimmten Tat, für deren gehorsame Ausführung Gott sie dann ehrt. Auch Jakobus folgt diesem Gedankengang, wenn er schreibt:

  • Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! 23 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Jakobus 1, 22-23
  • Willst du aber erkennen, du stolzer Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos ist.  Jakobus 2, 20

Deine Identität und deine Selbstwahrnehmung wird sich nicht dauerhaft verändern, wenn du keine Taten folgen lässt. Dieses Prinzip gilt für das eigene Reden (Jakobus 1, 26), ist wichtig für die Arbeit an der Beziehung mit deinem Ehepartner und hat auch seine Gültigkeit in deiner Gemeinde, in deiner Nachbarschaft und auf deiner Arbeit.

Wenn du beim Lesen jetzt ein paar konkrete Situationen in deinem Leben entdeckt hast, wo du dem Nager erlaubst, dein Selbstwertgefühl zu zersetzen, dann schlage ich vor, dass du das folgende Gebet betest. Es hat die Kraft und das Potenzial, diesen Nager mit dem Namen Faulheit und Passivität zu vertreiben.

Günther Hess

 

 

Bild: Sabine Hofschlaeger, © pixelio.de


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